Ist Dampfen die bessere Alternative zum Rauchen? Wir klären auf – mit Fakten, Studien, aber auch offenen Fragen zur Langzeitsicherheit.
Viele Raucher:innen steigen auf die E-Zigarette um – in der Hoffnung, ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun.
Aber wie viel weniger schädlich ist Dampfen wirklich?
Und was ist mit Langzeitfolgen?
In diesem Beitrag schauen wir genau hin – ohne Panik, aber auch ohne Schönreden.
🔍 Was macht das Rauchen so gefährlich?
Beim Rauchen werden Tabak und Zusatzstoffe verbrannt. Dabei entstehen tausende Substanzen, darunter:
Teer
Kohlenmonoxid
Blausäure
Schwermetalle
Diese Stoffe greifen Herz, Lunge, Gefäße und Zellen an – und sind der Hauptgrund für die hohen Krankheits- und Sterberaten durch Tabakkonsum.
🔁 Was passiert beim Dampfen?
Bei E-Zigaretten wird kein Tabak verbrannt, sondern ein Liquid verdampft – meist bestehend aus:
➡️ Dadurch entstehen deutlich weniger Schadstoffe als beim Rauchen.
Studien zeigen:
kein Teer,
kein Kohlenmonoxid,
deutlich geringere Mengen giftiger Substanzen
Aber: Auch beim Dampfen entstehen Aerosole, die z. B. Formaldehyd enthalten können – je nach Gerät und Nutzung.
📊 Was sagen Studien?
Laut Public Health England ist Dampfen mindestens 95 % weniger schädlich als Rauchen.
Eine große Cochrane-Analyse (2022) bestätigt: E-Zigaretten helfen beim Rauchstopp – mit höherer Erfolgsrate als Nikotinpflaster.
Die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin sieht E-Zigaretten als „Chance zur Schadensminimierung“ – v. a. für starke Raucher:innen.
⚠️ Was man kritisch wissen muss:
Langzeitstudien fehlen: E-Zigaretten gibt es erst seit ca. 15 Jahren – zu wenig für klare Aussagen über 30 oder 40 Jahre.
Aromastoffe sind für den Magen-Darm-Trakt zugelassen, aber nicht für die Lunge geprüft.
Nebenwirkungen wie trockener Hals, Hustenreiz oder Reizungen können auftreten – v. a. bei falscher Nutzung.
Jugendschutz & Suchtgefahr: Nikotin macht abhängig – auch in der E-Zigarette.
🧭 Für wen ist Dampfen sinnvoll?
✅ Für:
Starke Raucher:innen, die nicht aufhören können
Umsteiger:innen, die Nikotin reduzieren möchten
Menschen, denen herkömmliche Entwöhnungsmethoden nicht helfen
❌ Nicht geeignet für:
Jugendliche und Nichtraucher:innen
Schwangere
Menschen mit bestimmten Lungenerkrankungen (z. B. COPD) – nur nach ärztlicher Rücksprache
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Fazit
Dampfen ist nicht gesund – aber es ist nach aktuellem Wissensstand deutlich weniger schädlich als Rauchen.
Wer vom Tabak loskommen will, kann mit der E-Zigarette eine realistische Alternative finden.
Aber: Es bleibt eine Übergangslösung – kein Freifahrtschein.
Wer ernsthaft aufhören will, sollte sich gut informieren, bewusst dampfen – und das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
📚 Quellenverzeichnis zum Beitrag „Dampfen statt Rauchen – wirklich gesünder?“:
Public Health England (2018) – Evidence review of e-cigarettes and heated tobacco products
👉 https://www.gov.uk/government/publications/e-cigarettes-and-heated-tobacco-products-evidence-reviewCochrane Review (2022) – Electronic cigarettes for smoking cessation
👉 https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD010216.pub7/fullDeutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS) – Positionspapier zu E-Zigaretten
👉 https://www.dg-suchtmedizin.de/stellungnahmen/e-zigarette-positionspapier/Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – Informationen zu E-Zigaretten
👉 https://www.rauchfrei-info.de/informieren/e-zigaretten-shishas-co/e-zigaretten/DKFZ – Deutsches Krebsforschungszentrum (2022) – E-Zigaretten: Ein Risiko für Jugendliche
👉 https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/E-Zigaretten_Risiken_2022_DKFZ.pdf