Die EU überarbeitet die Tabakrichtlinie: Aromen in Liquids könnten bald stark eingeschränkt werden. Was steckt dahinter – und wie real ist das?
Fruchtig, süß, cremig – genau das lieben viele Dampfer:innen an Liquids. Doch genau diese Vielfalt könnte bald Geschichte sein. In Brüssel läuft gerade die Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie (TPD3). Im Gespräch: Ein EU-weites Verbot „jugendaffiner“ Aromen. Klingt nach Zukunftsmusik? Leider nicht. Wir schauen für dich hin: Woher die Debatte kommt, wer sie treibt und wie wahrscheinlich es ist, dass uns die Flavour-Keule wirklich trifft.
Die EU arbeitet regelmäßig ihre Tabakproduktrichtlinie (TPD) nach. Ziel: Verbraucherschutz, Jugendschutz und eine Harmonisierung des Binnenmarkts.
Bereits Realität: Seit 2016 sind aromatisierte Zigaretten (z. B. Menthol) EU-weit verboten.
Heated Tobacco: 2023 kam das Verbot von „charakterisierenden Aromen“ auch bei erhitztem Tabak.
Jetzt im Fokus: Liquids & E-Zigaretten. Vor allem fruchtige, süße und „jugendaffine“ Sorten stehen am Pranger
Wer treibt die Diskussion an? („Verursacher“)
Mitgliedsstaaten: Länder wie Frankreich, Belgien und Slowenien drängen auf strengere Regeln. Slowenien hat Aromen sogar schon komplett verboten (außer Tabak).
Gesundheitsorganisationen & NGOs: Die WHO und verbündete NGOs fordern immer wieder ein hartes Durchgreifen gegen „verführerische Geschmäcker“.
EU-Kommission: Im Rahmen der TPD-Revision prüft die Kommission, wie Aromen das Konsumverhalten bei Jugendlichen beeinflussen – eine Steilvorlage für Restriktionen.
Medien & Politik: Schlagzeilen über Einweg-Vapes, die angeblich „Bonbon-Geschmack für Kids“ haben, treiben die Stimmung zusätzlich hoch.
Auswirkungen für Dampfer
🚫 Sortenvielfalt in Gefahr: Mango, Erdbeere, Cola oder Pudding – alles, was „zu bunt“ wirkt, könnte verschwinden.
💸 Schwarzmarkt-Risiko: Erfahrung aus anderen Ländern zeigt: Verbote führen eher zu illegalen Importen als zu weniger Konsum.
😕 Geschmackseinbußen: Wer bisher auf süße oder fruchtige Aromen setzt, könnte auf neutrale oder Tabakvarianten zurückgeworfen werden.
🏷️ Marketing-Einschränkungen: Schon jetzt dürfen Shops keine „jugendlichen“ Claims nutzen – künftig könnte sogar die bloße Namensgebung von Aromen problematisch werden.
Experten / Studien / Prognosen
Slowenien als Vorreiter: Flavour-Ban seit 2023, seither starker Anstieg von Schwarzmarktangeboten.
Clearing the Air (2025): Mehrere EU-Staaten wollen Flavourverbote in die TPD3 aufnehmen.
TobaccoIntelligence (2025): Wahrscheinlich ist mindestens eine Einschränkung, z. B. Reduktion auf „klassische Aromen“ (Tabak, Menthol).
Prognose: Ein totales EU-weites Verbot aller Aromen ist eher unwahrscheinlich – aber Restriktionen für fruchtige und süße Liquids haben eine hohe Wahrscheinlichkeit (50–70 %), wenn der Druck der Mitgliedsstaaten anhält.
👉 Unsere Meinung bei liqui.store
Ganz ehrlich: Ein Aromenverbot wäre ein Rückschritt. Viele steigen gerade wegen der Geschmacksvielfalt von Kippen auf Vapes um. Wer Mango oder Vanille verbietet, treibt Leute entweder zurück zur Zigarette oder in den Schwarzmarkt. 😡
Unsere Empfehlung: Bleib informiert, probiere verschiedene Sorten aus – und sichere dir jetzt deine Lieblingsaromen, bevor Brüssel die Auswahl einschränkt.
🔎 Quellen & weiterführende Infos
Clearing the Air (2025): EU countries call for vaping crackdown
TobaccoIntelligence (2025): Revision of EU TPD – implications for nicotine products
Slovenia Case Study (2023): How Slovenia banned flavours in e-cigarettes
EU Health Directorate: Characterising flavours in tobacco products