💸 Was steckt im Preis? – Die Kostenstruktur bei Liquids

Kostenstruktur bei Liquids 2025: Über 3 € Steuern pro 10 ml, dazu Gebühren & Verpackungslizenz. Warum der Staat Milliarden an Liquids & Co. verdient.

Wenn du im Shop ein Liquid siehst, fragst du dich vielleicht: „Warum kostet das so viel?“
Ein Blick in die Steuerstruktur zeigt: Der Staat greift kräftig mit zu.

🔍 Steuern auf 10 ml Liquid (Stand 2025)

  • Tabaksteuer (seit 2024): 0,20 € pro ml → auf 10 ml sind das 2,00 €

  • Mehrwertsteuer: 19 % auf den Gesamtpreis (inkl. Tabaksteuer)

Beispielrechnung für ein Liquid mit Netto-Preis 4,00 €:

  • Netto-Preis: 4,00 €

  • Tabaksteuer: +2,00 €
    = 6,00 € Zwischensumme

  • MwSt. (19 %): +1,14 €
    = 7,14 € Endpreis

👉 Über 45 % des Preises gehen direkt in Steuern.


💰 Einnahmen des Staates pro Flasche

  • Tabaksteuer: 2,00 €

  • Umsatzsteuer (MwSt.): 1,14 €
    = 3,14 € Steuern auf ein 10-ml-Liquid für 7,14 €

Fast jeder zweite Euro wandert direkt in die Staatskasse.


📈 Entwicklung der Steuer

  • 2022: Start mit 0,16 €/ml Tabaksteuer

  • 2024: Erhöhung auf 0,20 €/ml (aktueller Stand)

  • 2026: 0,26 €/ml

  • 2028: 0,32 €/ml

Bis 2028 kassiert der Staat allein über die Tabaksteuer 3,20 € pro 10 ml – plus die jeweilige Umsatzsteuer obendrauf.


🏪 Händlerkosten on top

Aber Steuern sind nur die halbe Wahrheit. Damit du dein Liquid im Shop oder im Laden bekommst, fallen noch weitere Kosten an:

  • Versand & Logistik: Porto, Verpackung, Altersprüfung, Lagerhaltung

  • Infrastruktur: Lagerflächen, Kassen- oder Shopsysteme, IT-Sicherheit, Zahlungsanbieter

  • Personal: Beratung im Laden, Kundenservice, Abwicklung von Bestellungen

  • Marketing & Rechtliches: Werbung, Abmahnungen vermeiden, gesetzliche Infos (z. B. Batteriegesetz oder ElektroG)

  • Zahlungsanbieter: PayPal & Co. behalten zwischen 2,5–3,0 % + Fixgebühr pro Transaktion ein – bei einem 6,55 € Liquid gehen also nochmal ca. 0,25 € direkt an den Zahlungsdienstleister.

  • Verpackungslizenzierung: Händler müssen sich im dualen System anmelden und für jede verkaufte Verpackung Gebühren zahlen – auch für Fläschchen, Kartons und Füllmaterial. Klingt nach Cent-Beträgen, summiert sich aber massiv über alle Bestellungen hinweg.

👉 Zusammengerechnet können diese Posten locker nochmal 30–40 % des Endpreises verschlingen.


🤔 Wusstest du schon?

Die Tabaksteuer trifft nicht nur nikotinhaltige Liquids, sondern auch alles andere, was offiziell „zum Dampfen“ verkauft wird:

  • ✔️ Nikotinfreie Liquids

  • ✔️ Basen (VG/PG)

  • ✔️ Aromen, wenn sie für E-Liquids gedacht sind

Ausnahme: Lebensmittelaromen oder Rohstoffe wie Glycerin/Propylenglykol aus dem Bäcker- oder Apothekenbedarf → die sind nicht steuerpflichtig, solange sie nicht als Vape-Produkt verkauft werden.

👉 Heißt: Selbst dein „Zero-Nikotin“-Liquid oder die neutrale Base haben schon eine satte Steuerlast.

💡 Mehr Wissen für Dampfer

Du willst noch tiefer ins Thema einsteigen? In unserem Liqui.Lexi erklären wir dir alle Begriffe rund ums Dampfen – von Aromen bis Zugtechnik.

Fazit

Liquids sind kein Luxusprodukt – sondern stark steuer- und kostenbelastet.
Bei einem 10-ml-Liquid für 7,14 € kassiert der Staat schon über 3 € – mehr als der Händler selbst am Ende übrig behält.

Und das ist kein Einzelfall: Über alle Tabakprodukte hinweg nimmt der Bund jährlich rund 14–15 Milliarden Euro Tabaksteuer ein.
Dazu kommt die Umsatzsteuer: Allein 2024 lagen die Einnahmen aus Steuern vom Umsatz (Mehrwertsteuer + Einfuhrumsatzsteuer) bei rund 302 Milliarden Euro – allerdings nicht nur durch Liquids oder Tabak, sondern auf alle in Deutschland verkauften Waren.

👉 Heißt: Der Staat verdient massiv an jedem einzelnen Liquid mit – und insgesamt sind Tabak- und Umsatzsteuer ein unverzichtbarer Posten im Bundeshaushalt.